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Tafeltrauben

ANBAU, PFLEGE, SCHNITT

Ob weiß, blau oder rot. Mit oder ohne Kerne. Trauben sind vielfältig, in Farbe, Form und Geschmack.
Und dann gibt es noch den Unterschied zwischen Weintrauben und Tafeltrauben.
Denn die süßen Beeren, die wir liebend gerne naschen, sind Tafeltrauben. Sie eignen sich für den Anbau im eigenen Garten.
Tafeltrauben haben wenig Säure und möglichst wenig bis keine Kerne.
Trauben, die von Winzern angebaut werden, nennt man Wein- oder auch Keltertrauben und sind weniger bis gar nicht zum Verzehr geeignet.


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Reben am richtigen Standort pflanzen

Tafeltrauben lassen sich auch in unseren Breitengraden mit gutem Erfolg anbauen. Für unser raueres Klima eignen sich früh- bis mittelfrühreifende Sorten. Wichtig ist die Wahl eines geeigneten Standortes.

Am besten eignet sich eine nach Süden, Südwesten, Südosten bzw. nach Westen weisende Wand, die die Tageswärme speichert, um sie abends wieder an die Reben abzugeben. An der Sonne zugewandten Hauswänden und Mauern liegen die Durchschnittstemperaturen um bis zu 2°C höher als in der Umgebung. Unter diesen Bedingungen ist ein Rebenanbau auch bei uns möglich, wie auch unser Bild beweist. Dieser Rebstock mit den herrlichen blauen Tafeltrauben wächst an der nach Süden zugewandten Außenwand unseres Bürogebäudes im Gartenmarkt.

An einer geschützen Stelle, etwa in Innenhöfen oder von Mauern umgebenen Arealen, gedeihen Tafeltrauben auch an einem freitragendem Spalier.



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Bodenansprüche für Rebstöcke

Die Ansprüche einer Rebe an den Boden sind eher bescheiden. Geeignet ist jeder kultivierte Gartenboden, solange er tiefgründig ist und nicht zur Staunässe neigt.
Sogar in einem ausreichend großen Kübel ist ein Traubenanbau möglich. Ideal sind auch Gartenstandorte mit hohen Ton- und Lehmanteilen.
Sandige Böden sollten Sie vor der Pflanzung ausreichend mit Humus aufbessern. Auch die Umgebung der Pflanzstelle sollte gelockert werden, denn der Weinstock besitzt weitreichende Wurzeln.
Der pH-Wert, der die Konzentration der Wasserstoffionen im Boden angibt, sollte im mittleren Bereich zwischen pH 5 und max. pH 7,5 liegen.
Der Boden darf also nicht zu sauer sein. Auch sehr hohe Kalkgehalte schränken die Wuchsfreude der Rebe ein.
Je mehr Humus im Boden, desto eher kommt die Rebe auch in den Grenzbereichen zurecht.


Das Spalier

Für das erste Jahr benötigt jeder Rebstock zumindest einen Pfahl, an dem der junge Trieb locker angebunden wird. Danach brauchen Rebstöcke Rankhilfen.
Als Spaliergerüst können Sie schmale, gehobelte, naturbelassene Latten (ohne Anstrich) verwenden. Bringen Sie diese mit einem Abstand von 25 cm übereinander an.
Möglich sind auch rostfreie Spalierdrähte, die im gleichen Abstand gespannt werden.


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Die Pflanzung

Weinreben im Container (Topf) können Sie das ganze Jahr über pflanzen. Hauptpflanzzeiten sind jedoch der Herbst und das Frühjahr.
Dann können die vitalen Kletterer das ganze Jahr nutzen, um möglichst viel Triebmasse zu entwickeln und um ihre Wurzeln in tiefere Bodenschichten hinabzusenken.

Bodenvorbereitung: Heben Sie für Ihre Rebstöcke ein etwa 40 cm tiefes und breites Pflanzloch aus. Zur Mauer sollte ein Abstand von 20 cm eingehalten werden.
Der Pflanzabstand von Rebe zu Rebe beträgt 1,5 bis 3 m, abhängig von der späteren Kulturweise.

Vor der Pflanzung stellen Sie den Wurzelballen in ein Gefäß mit Wasser, bis sich dieser vollgesaugt hat.
Setzen Sie dann den Rebstock leicht schräg zur Hauswand oder zum Spalier in das vorbereitete Pflanzloch ein und füllen das Loch mit guter Pflanzerde auf.
Die Weinrebe wird so tief gepflanzt, dass die Veredelungsstelle (wulstartige Verdickung zwischen Wurzel und oberirdischen Trieben) nach dem Pflanzen über der Erde verbleibt.
Wichtig ist nun kräftiges Angießen und ein Anhäufeln mit Erde der Veredelungsstelle.


Pohl Icon Pflegetipps (200320_Pohl_Website_Icon_Gartentipps.jpg)

Die Aufzucht - den Rebstock hegen und pflegen

Im Pflanzjahr wird nur ein kräftiger Trieb in direkter Fortsetzung zur Wurzelstange hochgezogen. Alle anderen Triebe werden bereits im Mai, nach den letzten Frösten, an der Ansatzstelle entfernt.
Der verbleibende Trieb wird am Pfahl festgebunden, so dass ein gerader Stamm entstehen kann. Im Laufe des Sommers bilden sich in den Blattachseln immer wieder Geiztriebe, die sofort ausgebrochen werden.
So bleibt im Herbst ein langer, gerader Trieb übrig.

... ein Jahr später

Im Folgejahr wird der nun einjährige Trieb auf 60 - 100 cm zurückgeschnitten. Der Trieb sollte an der Schnittstelle mindestens 1 cm stark sein.
Im Mai treiben die obersten Knospen aus. Belassen Sie, je nach Anbausystem, zwei bis fünf der obersten Triebe. Alle anderen werden restlos entfernt.
Die Neutriebe dienen im Folgejahr dem Stockaufbau. Dann erst beginnt die Erziehung der Reben.

... ein weiteres Jahr später - die Erziehung

Wir sind jetzt im dritten Jahr nach der Pflanzung.
Die einfachste Anbauform ist die sogenannte Bogenerziehung. Sie empfiehlt sich bei niedrigen bzw. freistehenden Spalieren, so wie man sie von den Weinberghängen kennt.
Dabei stehen die Reben im Abstand von 1 bis 1,5 m, der Stamm wird auf eine Höhe von 80 bis 100 cm gebracht. Ein bis zwei Fruchtruten werden links und rechts halbbogenförmig gezogen und am Spalier festgebunden.
An den gebogenen Reben können Sie Ihre erste Ernte erwarten, denn jede der hier austreibenden Knospen bringt eine, zwei oder mitunter sogar drei Trauben hervor.
Wein fruchtet nur am "neuen Holz", also nur an den jedes Frühjahr wieder neu wachsenden Trieben.

Sommerpflege

Im Sommer braucht unser Weinstock Pflege. Damit die Reben ihre Kraft in die Entwicklung der Beeren und nicht in die Triebbildung stecken, treffen wir folgende Maßnahmen:

1.) Fruchttragende Ranken im Hochsommer auf vier bis fünf Blätter hinter dem letzten Fruchtansatz abschneiden.

2.) Die Geiztriebe (Nebentrieb, der sich am Haupttrieb aus den Blattachseln bildet) entfernen, wenn sie lang oder ebenso kräftig wie der Haupttrieb sind.

3.) Entlauben der Weinreben im Spätsommer. Einzelne Blätter innerhalb von 14 Tagen nach und nach in der Traubenzone ausbrechen.
So trocknen die Trauben nach Regenfällen schneller ab und sind resistenter gegen Grauschimmel.
Die Beeren bekommen zudem mehr Licht und ihre Farbe wird intensiver.
Allerdings ist hier auch Vorsicht geboten. Brechen Sie zu viele Blätter auf einmal aus, können die noch unreifen Beeren einen Sonnenbrand erleiden. Es entstehen braune Stellen.


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Bewässerung und Düngung

Im Garten gepflanzte Reben sollten im Pflanzjahr gleichmäßig mit Wasser versorgt werden. Ist die Pflanze einmal verwurzelt, kommt sie in der Regel ohne bzw. mit natürlichen Niederschlägen aus.
Nur in ausgesprochenen Trockenjahren ist Gießen notwendig.
Vor dem Rasensprenger sollte der Rebstock allerdings geschützt werden, da ein Zuviel an Wasser die Krankheitsanfälligkeit erhöht.

Bei einem tiefgründigen und nährstoffreichen Boden ist in der Regel keine Düngung notwendig. Auf nährstoffarmen Standorten und bei geringerer Wuchsleistung der Reben ist eine Düngung Anfang Mai hilfreich.
Verwenden Sie hierzu Kompost, organische oder mineralische Dünger. Empfehlenswert ist ein Dünger mit hohem Magnesium-Gehalt.


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