Ein Blick in die Baumschule

Von Herbst bis zum Frühjahr sind die Bäume und Sträucher in ihrer Ruhepause. Genau in dieser Zeit können die Gehölze ausgegraben und verpflanzt werden. Während sich also unser Gartenmarkt in den Winterschlaf legt, herrscht in der Baumschule Hochbetrieb.

Pflanzen, die bereits 4 bis 5 Jahre am gleichen Standort gewachsen sind, müssen nun verpflanzt werden. In der Fachsprache heißt diese Tätigkeit „Verschulen“.

Das regelmäßige und häufige Verschulen ist eine besondere Pflegemaßnahme und zudem ein Qualitätsmerkmal. Beim Ausgraben durchtrennt man die langen Wurzeln, sodass viele neue Feinwurzeln gebildet werden können. Je kompakter der Wurzelballen und umfangreicher das Wurzelwerk, umso erfolgreicher wachsen die Gehölze später beim Kunden im Garten an.

Wie das Verschulen eines Baumes im Detail funktioniert, zeigen wir Ihnen in der nachstehenden Fotostrecke. Bei größeren Bäumen wird hierzu eine HOLMAC Ballenschneidemaschine benutzt, die den Baum samt Ballen halbrund aus der Erde schält. Bei kleineren Gehölzen erfolgt das Verschulen per Hand. Ist der Ballen freigeschnitten und aus der Erde herausgehoben, wird der Ballen erst einmal ordentlich verpackt. Kleinere Ballen bekommen nur ein Ballentuch aus Jutegewebe. Größere Ballen werden zusätzlich durch einen Drahtkorb für den Transport gesichert. Wir sprechen hier von einer Drahtballierung (mDb).

Ist die Pfanze ausgegraben, ziehen die Gehölze in ein anderes Baumschulquartier um, wo sie mehr Platz zum Weiterwachsen und zur weiteren Entfaltung bekommen. Gehölze, die bereits eine verkaufsfertige Größe haben, werden in sogenannte Container gepflanzt. Sie präsentieren sich dann in voller Größe und Schönheit in unserem Gartenmarkt auf der Ausstellungsfläche, bis ein Pflanzenliebhaber dem Baum oder Strauch ein neues Zuhause gibt. Manche Pflanzen gehen auch direkt vom Feld zu Kunden, wenn diese sich über den Sommer ein oder mehrere Exemplare in unseren Quartieren ausgesucht haben.

Die Baumschule leitet sich aus der Tätigkeit des Verschulens ab. Oder haben Sie wirklich gedacht, die Bäume gehen in die Schule? Na ja, manchmal ist der Gedanke gar nicht so abwegig. Denn ein paar Erziehungsmaßnahmen müssen wir definitiv anwenden, wenn einer unserer Zöglinge mal nicht so wachsen will, wie unsere Baumschulgärtner sich das vorstellen.